Wenn von Zirkus die Rede ist, steigen in vielen Menschen der süße Geruch von frischem Popcorn und Gedanken an Spannung, Spaß und guter Laune empor. Zirkusse dienen Menschen meist als Flucht aus dem Alltag, hinein in eine glorifizierte Welt voller Fantasie und Abenteuer. Doch oftmals werden dabei diejenigen vergessen, auf deren Schultern ein Zirkusbesuch lastet.
Nicht-menschliche Tiere müssen nach wie vor in vielen Zirkussen als Hauptattraktionen herhalten. Als solche wird ihnen ihr Status als Individuum gänzlich aberkannt.
Oftmals fallen dann auch Begriffe wie „Artgerechte Haltung“. Wir müssen uns jedoch der Tatsache bewusst werden, dass eine vollkommen artgerechte Tierhaltung schlichtweg nicht möglich ist. Die Bedürfnisse von Menschen spielen immer eine (oft weit übergeordnete) Rolle; in der Folge ist ein Leben, in dem nicht-menschliche Tiere selbstbestimmt ihren eigenen Interessen nachgehen können – so wie es ihrer Art gerecht werden würde – ausgeschlossen.
Der Zustand der „Haltung“, in dem folglich in sich schon eine Fremdbestimmung angelegt ist, kann also von vornherein nicht artgerecht sein. In Anlehnung an die Beschreibung der Haltung von sogenannten „Zirkustieren“ als „artgerecht“ ließe sich argumentieren, dass für menschliche Tiere ein Dasein in Gefangenschaft einem selbstbestimmten Leben in Freiheit in nichts nachstehen würde, sofern Unterkunft und Nahrung vorhanden wären. Anhand dieses Vergleichs kommt schnell die Absurdität dieser Aussage zum Vorschein.
Die von Trübsinn geprägte Existenz nicht-menschlicher Tiere zwischen Straße, Parkplatz und Manege ist sowohl von ständigem psychischen als auch physischem Stress und Verzicht auf die Ausübung artspezifischer Verhaltensweisen durchzogen. Dies schlägt sich unter anderem in sichtbaren Verhaltensstörungen, wie stereotypem Hinundherlaufen oder dem sogenannten „Weben“ bei Elefanten nieder.
Dabei gibt es eine hervorragende Alternative: Zahlreiche Zirkusbetriebe spezialisieren sich ausschließlich auf die artistischen und akrobatischen Fähigkeiten von Menschen.
Wir sprechen uns klar gegen jegliche Zirkusaufführungen mit nicht-menschlichen Tieren aus. Aus diesem Grund organisiert AgeSpe mit anderen regionalen Tierbefreiungsgruppen unter der Kampagne Frankfurt Tierzirkusfrei Demonstrationen gegen die Ausbeutung von Tieren in der Unterhaltungsindustrie.
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Außerdem möchten wir an dieser Stelle auf eine aktuell in Frankfurt gastierende Alternative zu Zirkusbetrieben, die nicht-menschliche Tiere ausbeuten, hinweisen: http://traumtheater-salome.de/
Text von Henri Wiesehügel