Versuch dir einmal folgendes vorzustellen:

Kurz nach deiner Ge­burt trennt dich je­mand von deinen Eltern und sperrt dich in einen engen Käfig. Um dich herum sind noch mehr Käfige und in jedem befin­det sich ein weiteres Kind.

Du darfst keine Kon­takte zu anderen Men­schen haben. Es gibt nie­man­den, der sich um dich liebe­voll küm­mert. Auf deiner Haut wirst du nie­mals die Wärme der Sonne spü­ren kön­nen. Du be­kommst Essen, das dir nicht schmeckt und es stinkt ständig nach Kot und Urin. Be­we­gen kannst du dich fast gar nicht.

Nach einigen Jahren wirst du in den Schlachthof gefahren und getötet. Dein toter Körper wird in eine Metzgerei gebracht und zum Essen angeboten. 

Wäre das gerecht?

Das Leben vieler Millionen Tiere ist mit dieser Situation vergleichbar.

Muttersau im Kastenstand

Nachdem eine Sau ihre Ferkel auf die Welt ge­bracht hat, wird sie für vier bis fünf Wo­chen in einen so­ge­nann­ten Kasten­stand ge­sperrt, damit sie ihre Fer­kel in der Enge nicht zer­quetscht. Die Müt­ter sind oftmals zu groß, um über­haupt auf­ste­hen zu kön­nen und sind auch nicht in der Lage, sich um die eigenen Kinder zu küm­mern.

Fischfarm

Für den Verzehr von Fischen wer­den sie ent­weder di­rekt aus dem Meer ge­fang­en oder in so­ge­nann­ten Fisch­far­men ge­hal­ten. Hier wer­den tau­sende von ihnen in Becken oder Netzen ge­züch­tet. Da dort so viele Tiere auf eng­stem Raum le­ben, ist nicht nur die Enge für die Tiere eine Be­las­tung. Auch die Was­ser­quali­tät ist sehr schlecht, woran die Tiere oft er­kran­ken. 

Hühnermast

In der modernen Hühner­mast wer­den bis zu 40.000 Tiere pro Halle ge­hal­ten. Unter diesen Um­stän­den kön­nen sie nicht der Kör­per­pflege oder an­de­ren Be­dürf­nis­sen wie Schar­ren oder Flü­gel­schla­gen nach­kom­men.

Pelzproduktion

Auch für Klei­dung werden Tiere in klei­nen Kä­fig­en ge­hal­ten. Durch das stän­di­ge Ste­hen auf den Git­ter­stä­ben und dem Be­we­gungs­mang­el ver­for­men sich die Pfo­ten und Tie­re wei­sen psy­chi­sche Schä­den auf.

Warum werden Tiere durch uns Menschen ausgebeutet?

1. Tiere als Ware

Genau wie ein T-Shirt oder der Apfel im Su­per­markt, sind auch Tie­re eine Ware. Das heißt, dass man Tiere be­sitz­en, kau­fen und ver­kau­fen kann. Vie­le Un­ter­neh­men ver­die­nen mit der Ge­fang­en­schaft, Tö­tung und Miss­hand­lung von Tie­ren Geld.

2. Speziesismus

Alle Tiere wollen ein gutes Le­ben ha­ben und nicht ge­tö­tet wer­den. Vie­len Men­schen sind die­se Be­dürf­nis­se von Tie­ren aber egal und neh­men keine Rück­sicht auf sie. Diese Hal­tung ge­gen­über Tie­ren ist an­er­zo­gen und nennt man Spe­zie­sismus.

Beispiel: Ein Mensch möchte Schwei­ne­fleisch es­sen, weil es ihm gut schmeckt. Ein Schwein will aber nicht ge­tö­tet wer­den. Vie­le Men­schen sind der Mei­nung, dass ihr Ge­schmack wich­tiger sei, als das Le­ben des Schweins. Des­halb hal­ten sie es für ge­recht­fertigt Schweine zu essen.

Gemeinsam haben diese bei­den Vor­stel­lung­en zur heu­tigen Form der Tier­aus­beu­tung ge­führt. Mit der Aus­beu­tung von Tieren kann man Geld ver­die­nen. Da wir Tiere schein­bar nicht be­rück­sichti­gen müs­sen, sei dies in Ordnung.

Was genau ist Speziesismus?

Speziesismus ist eine Form der Dis­kri­mi­nie­rung. Dis­kri­mi­nie­rung be­deu­tet, dass je­mand we­gen ei­nes be­stimm­ten Merk­mals be­nach­tei­ligt wird. Rass­ismus be­zeich­net z.B. die Be­nach­tei­li­gung eines Men­schen auf­grund der Haut­farbe oder Her­kunft.

Speziesismus bezeichnet die Dis­kri­mi­nie­rung auf­grund der Art­zu­ge­hör­ig­keit. Wenn ein Mensch ein Schwein tötet, weil er Schweine für Nutz­tiere hält, ist dies spe­zie­sis­tisch. Als Nutz­tiere gel­ten in unserer Gesell­schaft neben Schwei­nen auch Fische, Kühe und Hühner. Diese Tiere wol­len aber wie jeder Hund und wie jeder Mensch ein gutes Leben ha­ben und nicht getötet wer­den.

In unserer Gesellschaft ist zwar immer wieder von Tier­schutz die Rede, aber wirklich ge­schützt wer­den Tiere nicht. So­bald ein Mensch mit einem Tier Geld ver­die­nen kann oder es für sons­tige Zwe­cke be­nutz­en möchte, ist das Wohl des Tie­res zweit­rangig. Der Mensch unterdrückt alle anderen Tiere. 

Unterdrückt werden Tiere in vielen Be­rei­chen, wie z.B. der Le­bens­mit­tel- und Kleidungsindustrie, in Zoos, Zir­kus­sen oder der Me­di­zin. Speziesismus findet man aber auch in unserer Sprache (wie beim Begriff „Nutztier“), in Büchern, im Schulunterricht oder am Essenstisch.

Da Tiere in so vielen Bereichen unterdrückt werden, spricht man vom Speziesismus auch als strukturelle Unterdrückung

Wie kann ich mich für Tiere einsetzen?

1. Veganismus

Der erste und wichtigste Schritt ist die ve­ga­ne Le­bens­wei­se. Vegan zu le­ben heißt, sich nicht für das Töten, die Ge­fang­en­schaft oder sons­tige Aus­beu­tung von Tie­ren ver­ant­wort­lich zu mach­en. Wei­tere In­for­ma­tio­nen zum Thema Ve­ga­nis­mus fin­dest du hier. Bei Fra­gen oder Problemen kan­nst du uns im­mer ger­ne anschreiben.

2. Aktivismus

Vegan zu leben ist der erste not­wen­di­ge Schritt. Er be­deu­tet aber ledig­lich, dass man sich nicht mehr selbst für Aus­beu­tung von Tie­ren ver­ant­wort­lich macht. Es ist wich­tig sich neben dem Ve­ga­nis­mus auch aktiv für die Be­frei­ung der Tie­re ein­zu­setz­en. Dies kann man mit Gesprä­chen im ei­ge­nen Freun­des­kreis tun, in­dem man an­de­ren zeigt wie le­cker ve­gan­es Es­sen sein kann oder in­dem man sich in Grup­pen en­ga­giert wie unserer.

Wenn du dich bei uns ein­bring­en möch­test, kan­nst du bei einer un­se­rer Ak­tio­nen ein­fach vor­bei­schau­en. Die Ter­mine fin­dest du in un­se­rem Kalender. Wenn du Fra­gen hast, kan­nst du uns eine E-Mail schrei­ben.

Wichtig ist, dass Kinder aus Sicher­heits­grün­den nicht bei all un­se­ren Ak­tio­nen mit­ma­chen kön­nen. Da­rü­ber kön­nen wir uns dann aber im je­wei­li­gen Fall nä­her unter­halten.

 

Sollten deine Eltern Be­den­ken haben, kön­nen sie sich mit uns jeder­zeit in Ver­bin­dung setzen.

Für die Befreiung der Tiere!